Nachdem sie von dem Amerikaner Dennis Hope gehört hatte, der behauptet den Mond, Mars, Venus und Merkur zu besitzen, beschloss María Ángeles Durán sich die Sonne “anzueignen” und auf Ebay zu versteigern – Startgebot 1 Euro. Zudem hatte die Spanierin ursprünglich vor, alle Nutzer von Solarenergie zu besteuern.

Dabei verfolgte die Frau aus Vigo im spanischen Galizien durchaus noble Pläne: Fünfzig Prozent der Erlöse sollten an die spanische Regierung gehen, zwanzig Prozent an die nationale Rentenkasse, zehn Prozent an die Forschung und zehn Prozent wollte sie der Bekämpfung der Welthungersnot widmen. Der Rest wäre für Durán selbst bestimmt gewesen.

Als sie 2010 die Sonne in ihrem Namen hat registrieren lassen, erklärte Durán lapidar, dass es zwar ein internationales Abkommen gebe, das Staaten verbietet Besitzansprüche, auf Planeten oder Sterne zu erheben. Für Einzelpersonen gelte diese Regelung jedoch nicht. “Ich habe einen legalen Anspruch. Ich bin nicht blöd und kenne das Gesetz. Ich bin schlicht die Erste, die das gemacht hat”, versicherte die Spanierin damals der britischen Daily Mail. Anwälte in Galizien stellten ihr tatsächlich eine Besitzurkunde aus.

Ebay deaktivierte ihr Angebot, in der Überzeugung es verstoße gegen die Richtlinien. Diese verbieten den Verkauf von Gütern, “die physisch nicht existieren”. Die Frau sieht sich im Unrecht – schließlich gibt es die Sonne wirklich – und bittet sie das Online-Auktionshaus zur Kasse. Wegen vermeintlichen Vertragsbruches fordert Durán eine Kompensationssumme von 10.000 Euro.

Der Fall wird nun vor Gericht geklärt. Laut der spanischen Zeitung La Voz de Galicia ist der Prozess für Mitte Juli 2015 angesetzt. Wer sich jetzt einen Quadratmeter Sonne zum Schnäppchenpreis von einem Euro sichern will, kann das auf Duráns Webseite tun. 1000 Grundstücke sollen schon weg sein.

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