Innsbruck, Imst, Krakau – In Nordtirol hat die 7c-Klasse des Imster Bundesrealgymnasiums das große Los gezogen. 15 Schülerinnen und ein Schüler steigen heute Donnerstag in den „Gedenkzug Erster Weltkrieg Galizien“ ein. In Summe reisen 400 Schüler aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino mit. Die fünftägige Gedenkreise in den Süden Polens hat bei den Regierungen der drei Länder einen hohen Stellenwert: LH Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher verabschieden die Teilnehmer am Brenner.

In der Imster 7c-Klasse haben die Professorinnen Daniela Leitner und Veronika Hamberger die Entwicklungen aufgezeigt, die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten. Schwerpunkt war das Galizien-Trauma im August und September 1914, bei dem 12.000 Tiroler starben.

„Für mich ist Galizien absolutes Neuland. Aber nach den Vorbereitungen auf diese Reise interessiert mich, was sich an den Kriegsschauplätzen in 100 Jahren verändert hat und ob es noch Spuren in Bezug auf Tirol gibt“, bringt eine Schülerin ihre Erwartungen auf den Punkt. Die gemeinsame Gedenkreise der Europaregion Tirol-Sütdirol-Trentino findet große Zustimmung in Imst. „Es wird sicher auch spannend, andere Meinungen und Gedanken zu diesem Krieg kennen zu lernen“, sagte eine weitere Schülerin. Einigkeit herrscht in der Klasse, dass Geschichteunterricht mit dieser Exkursion lebendig und anschaulich wird. „Und die Chance, Osteuropa kennen zu lernen, haben wir auch nicht jeden Tag.“

Mit der Reise allein ist es nicht getan. Die Jugendlichen dokumentieren ihre Erlebnisse am Schauplatz Galizien für eine Ausstellung, die noch im Herbst am Gymnasium zu sehen sein wird.

In seiner Funktion als Euregio-Präsident erklärte LH Günther Platter zum Gedenkzug: „Die Soldatenfriedhöfe im historischen Galizien sind stumme Zeugen dafür, dass Krieg nie eine Lösung für Probleme sein kann. Das soll uns der Gedenkzug der Europaregion vor Augen führen. Ich freue mich auf regen Gedankenaustausch mit den Jugendlichen.“ Auch über Ideen zur friedlichen Weiterentwicklung in Europa würde er sich freuen, so Platter. (hwe)

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