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Im Lazarett in Galizien
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22. August 2014
Frieda und Eduard von Hofmann versorgten Kriegsverletzte.
N
icht viele Familien haben so viele Fotos vom Ersten Weltkrieg wie die Schiffels in Waldkirch-Buchholz: Die meisten in einem Fotoalbum, welches die Großeltern von Almut Schiffels 1917 zusammengestellt haben. Sie schenkten es ihren Eltern zur Silberhochzeit. Die Idee, ein Album mit Kriegsbildern zu so einem Anlass zu verschenken, mutet heute seltsam an, aber das junge Paar gab damit Einblick in sein Leben, und das spielte sich in diesem Moment eben gerade im Krieg ab.
Sie, Frieda Zahn, geboren 1893 in begütertem Hause in Viersen, war Krankenschwester des Roten Kreuzes in Złoczów (Solotschiw), östlich von Lemberg (Lviv) in Galizien. Er, Eduard Maria von Hofmann, war im selben Lazarett als Chirurg tätig. Sein Vater, Eduard von Hofmann, war ein bekannter Arzt in Wien und 1889 an der Obduktion des kaiserlichen Kronprinzen Rudolf beteiligt, der sich selbst getötet hatte (weshalb Rudolfs Cousin Franz Ferdinand Thronfolger wurde. Das Attentat auf ihn in Sarajewo, 1914, gilt als Auslöser des Ersten Weltkriegs).
Aber zurück zu dem jüngeren von Hofmann in Złoczów. Der Ort, etwa so groß wie Waldkirch, stand seit 1772 mit Galizien unter österreichischer Herrschaft, war Kreis- und Bezirksamtssitz und hatte seit 1869 einen Bahnhof. Den Fotos ist zu entnehmen, dass Złoczów im Ersten Weltkrieg Garnisonsstadt war, mit Stabssitz des Ulanenregiments, Offiziersausbildung, einem krankenhausgroßen Lazarett und einem Flughafen in der Nähe. Auch der Kaiser kam zu Besuch.
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Vom Krieg selber sahen Frieda und Eduard Maria vor allem die Folgen: die vielen in Grabenkämpfen verletzten Soldaten – die Fotos zeigen dies nicht. Die privaten Bilder präsentieren eher Normalität: einen Ausflug im Schnee mit Hund, liebliche Gegenden und das (für ihre Verhältnisse wohl doch spartanische) Zimmer des Paares, in dem neben den Eisenbetten aber auch ein Flügel Platz fand. Die großformatigeren Fotos von der Front tragen offizielle Stempel.
Nach dem Krieg kehrte das Paar nach Wien zurück und hatte drei Töchter. Eine von ihnen, Margarete, heiratete einen Freiburger Lehrer. Heute lebt die 96-jährige Margarete Helger in Freudenstadt.
Złoczów kam 1918 wieder zu Polen; nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion beziehungsweise zur Ukraine.
Autor: bz
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