Von

unserem dpa-Korrespondenten und Europe Online
  
    

Lwiw (dpa) – Nach den tödlichen Schüssen auf Demonstranten in Kiew
haben wütende Regierungsgegner Verwaltungsgebäude in mehreren west-
und zentralukrainischen Städten gestürmt. Hunderte Regierungsgegner
besetzten die Gebietsverwaltung in der Großstadt Lwiw (Lemberg) rund
500 Kilometer westlich von Kiew.

Sie zwangen den von Präsident Viktor Janukowitsch eingesetzten
Gouverneur Oleg Salo, ein Rücktrittsgesuch zu unterzeichnen, wie
örtliche Medien am Donnerstag berichteten. Salo widerrief die
Unterschrift später. Die Region Galizien gilt als Hochburg der
rechtspopulistischen Oppositionspartei Swoboda (Freiheit).

Auch in Rowno, rund 200 Kilometer nordöstlich von Lwiw, drangen
Hunderte Protestierende nach einer Versammlung in die
Gebietsverwaltung ein. Sie wurden mit Tränengas zurückgetrieben,
belagerten das Gebäude aber weiterhin. In Ternopol, ebenfalls in
Galizien, sperrten die Abgeordneten des Gebietsrates den Gouverneur
in seinem Arbeitszimmer ein.

Belagert wurden auch Verwaltungsgebäude im galizischen
Iwano-Frankowsk und den weiter östlich gelegenen Städten Chmelnizki
und Schitomir. In Tscherniwzi (Czernowitz) in der Bukowina verboten
die Behörden Versammlungen mit mehr als 100 Teilnehmern.

 




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