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Dutzende Todesopfer bei Bahnunglück in Spanien
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Schweres Zugunglück in Spanien
4:06 min
Bei einer der schlimmsten Katastrophen in der spanischen Eisenbahngeschichte sind mehr als 77 Menschen in den Tod gerissen worden.
Ein Schnellzug war in der Pilgerstadt Santiago de Compostela im Nordwesten des Landes in einer Kurve aus den Schienen gesprungen und umgestürzt.
Die Hintergründe der Katastrophe
1:40 min, aus HeuteMorgen vom 25.07.2013
Zahl der Toten steigt weiter
Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden bei dem Unglück mindestens 77 Menschen getötet. Es sei aber wahrscheinlich, dass die Zahl sich noch erhöhen werde.
Die Rettungsdienste bezifferten die Zahl der Verletzten nach Angaben der Zeitung «La Voz de Galicia» auf mehr als 140.
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Regierung geht von Unfall aus
Die Zugkatastrophe im Nordwesten Spaniens war nach Einschätzung der Regierung in Madrid ein Unfall. Das sei derzeit die Hauptarbeitshypothese, sagte eine Sprecherin der Regierung in der Nacht. Ministerpräsident Mariano Rajoy werde die Unglücksstelle am frühen Morgen besuchen.
Problematischer Streckenabschnitt
Die Katastrophe ereignete sich auf einem Neubau-Abschnitt des Hochgeschwindigkeitsnetzes. Die Kurve an der Unglücksstelle ist relativ eng. Experten hatten bei der Planung der Strecke darauf hingewiesen, dass die Kurve «problematisch» sei.
Aus Ermittlerkreisen verlautete, der Zug sei möglicherweise zu schnell in die Kurve eingebogen.
Schockierende Szenen
«Das Szenario ist schockierend», sagte Galiciens Regierungschef Feijoo. «Das ist wie Dantes Inferno.» Der Zug war auf dem Weg von Madrid nach Ferrol im Norden des Landes, als er aus den Schienen sprang. Viele Reisende fuhren zum Jakobsfest nach Santiago de Compostela. Die Feierlichkeiten zu Ehren des Apostels Jakob in der Stadt besuchen seit dem Mittelalter Tausende Pilger.
Leichen lagen unter Decken neben den umgestürzten Wagen. Von den Wracks stieg Rauch auf. Feuerwehrleute kämpften sich durch die Trümmer. Sie versuchten, die Überlebenden durch die Fenster aus den zerstörten Wagen zu befreien.
Über 200 Fahrgäste
Die Katastrophe war das erste Unglück mit Todesopfern auf einem Abschnitt des spanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Sie ereignete sich etwa drei Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof von Santiago. Die 13 Waggons des Zuges wurden auseinandergerissen und sprangen aus den Schienen. Einige Wagen prallten neben den Gleisen gegen eine Mauer und stürzten um, andere Waggons verkeilten sich ineinander. Ein Wagen flog sogar über die Begrenzungsmauer hinweg.
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Papst gedenkt Opfern
Papst Franziskus hat sich betroffen über das Bahnunglück mit vielen Toten in Spanien gezeigt. Der Papst sei über den Unfall informiert worden und im Schmerz mit den Familien und Angehörigen der Opfer verbunden, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Er bat vor Beginn einer Pressekonferenz um eine Gedenkminute für die Opfer
Der Unglückszug war mit mehr als 200 Fahrgästen besetzt. «Es passierte so schnell», sagte ein Überlebender dem Radiosender Cadena Ser. Der Zug habe sich in einer Kurve verdreht, danach hätten sich die Waggons aufgetürmt. «Eine Menge Menschen wurde zu Boden gedrückt. Wir haben versucht, ins Freie zu kommen, und bemerkten dabei, dass der Zug in Flammen stand. Ich habe Leichen gesehen.»
Explosion gehört
Eine Zeugin, die sich in der Nähe des Unglücksortes aufgehalten hatte, berichtete, sie habe eine Explosion gehört, bevor sie gesehen habe, wie der Zug entgleist sei.
Auch wenn die Regierung von einem Unfall ausgeht, weckt die Katastrophe doch Erinnerungen an das Jahr 2004. Damals wurden bei Anschlägen von Islamisten auf Züge in Madrid 191 Menschen getötet.
Dutzende Tote bei Zugunglück in Spanien
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