Oct
22
Von Manuel Priego-Thimmel
Berlin – Von Manuel Priego-Thimmel
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FRANKFURT–Überraschend widerstandsfähig zeigen sich die europäischen Börsen zum Auftakt der neuen Handelswoche. Sehr schwache Vorgaben aus dem US-Handel nach enttäuschenden Quartalszahlen wurden bereits in Asien gut weggesteckt; dort erholten sich die Indizes im Verlauf deutlich von ihren Tagestiefs und schlossen mehrheitlich sogar im Plus. Das macht auch den Europäern Mut. Daneben helfen gut ausgefallene Geschäftszahlen von Philips. Die Aktie ist mit einem Plus von fast 5 Prozent klarer Tagessieger im Euro-Stoxx-50-Index.
Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 7.368 Punkte, der Euro-Stoxx-50 liegt mit 2.543 Punkten praktisch unverändert im Markt. Der Euro erholt sich von den freitäglichen Tagestiefs und notiert bei 1,3040 Dollar. Im Tageshoch kostete er bereits gut 1,3060 Dollar. Als stützend für die Einheitswährung erweist sich der Ausgang der Regionalwahlen in Spanien am Wochenende.
Die Partei von Ministerpräsident Mariano Rajoy konnte die absolute Mehrheit in der Heimatregion Rajoys Galizien verteidigen. Im Baskenland setzten sich dagegen die nationalistischen Parteien PNV und Bildu durch – allerdings war dies im Vorfeld ohnehin erwartet worden. Der Wahlausgang nehme den Druck von Ministerpräsident Rajoy mit Blick auf den Gang unter den Euro-Rettungsschirm, heißt es. Im Vorfeld war inbesondere die Wahl in Galizien als eine Art Referendum über die Sparpolitik Madrids gesehen worden. Am Anleihemarkt steigt die Rendite 10-jähriger spanischer Schuldtitel leicht um 2 Basispunkte auf 5,34 Prozent.
Das wichtigste Thema ist aber die laufende Berichtssaison in den USA und Europa. Am Freitag hatten schwache Unternehmenszahlen von Microsoft, Google oder General Electrics die Börsen weltweit belastet. “Die Quartalszahlen dominieren das Sentiment. Man kann davon ausgehen, dass die Geschäftsberichte aus den USA auch heute über die Markttendenz entscheiden”, glaubt Stan Shamu von IG Markets.
Gute Philips-Zahlen setzen Gegengewicht
Bislang hätten 117 der 500 SP-Unternehmen Zahlen veröffentlicht. Davon hätten 37 Prozent die Konsensschätzungen übertroffen, 21 Prozent hätten sie verfehlt. Im langjährigen Mittel liege letzterer Wert bei 13 Prozent, bemerkt Shamu. Zu Wochenbeginn stehen Caterpillar, Yahoo und Texas Instruments auf der Agenda.
In Europa hat der Philips-Konzern robuste Ergebnisse veröffentlicht. “Umsatz, operativer Gewinn und auch der Nettogewinn liegen über den Konsensschätzungen”, sagt ein Händler. Die Einsparungen seien im dritten Quartal mit 306 Millionen Euro doppelt so hoch wie von seinem Haus erwartet ausgefallen. Die Societe Generale zeigt sich angetan: Dies sei nun bereits das dritte Mal in Folge, dass der Konzern positiv überraschen konnte. Für das Philips-Papier geht es um 4,8 Prozent nach oben.
Im MDAX gewinnen Salzgitter-Papiere 3,9 Prozent nach einer Hochstufung auf “Outperform” durch Credit Suisse.
Auf die Entwicklung in Spanien reagieren die Finanztitel mit Kursgewinnen. “Hätten die Konservativen in Rajoys Heimat Galizien verloren, dann hätten die Märkte verunsichert reagiert – und Investoren hätten Banken und Versicherer verkauft”, sagt ein Händler. Der Banken-Index gewinnt 0,4 Prozent und ist damit bislang Tagessieger.
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com (© Dow Jones)
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