PARIS/LONDON (AFX) – Europas Börsen haben am Montag ihre Anfangsverluste
abgeschüttelt. Marktexperten sahen Regionalwahlen in Spanien als Kursstütze. In
Galizien, der Heimat des Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, errang seine
konservative Volkspartei (PP) einen überraschend klaren Wahlsieg. Nach dem
vorläufigen Endergebnis hat die PP damit ihre absolute Mehrheit im Parlament
sogar noch ausgebaut. Der Wahlsieg könnte der Regierung laut Beobachtern
Rückendeckung für ihre Spar- und Reformpolitik geben.

Bis zum Mittag stieg der EuroStoxx 50 , der zunächst unter schwachen US-Vorgaben gelitten hatte, um 0,27 Prozent auf 2.549,08 Punkte. Damit setzte der Leitindex der Eurozone seine am Freitag unterbrochene Gewinnserie fort, die ihm ein Wochenplus von rund drei Prozent beschert hatte. In Paris rückte der Cac 40 am Montag um 0,18 Prozent auf 3.510,93 Punkte vor, und der Londoner FTSE 100 gewann 0,12 Prozent auf 5.903,32 Punkte.

Aus Branchensicht hatten die Bankentitel die Nase vorn: Im Stoxx Europe 600 stieg der entsprechende Subindex um 0,87 Prozent. Nachdem die US-Investmentbanken ihre Zahlen vorgelegt haben, erwarte er auch bei den europäischen Konkurrenten eine Verbesserung, schrieb Analyst Dirk Hoffmann-Becking von der Societe Generale. Dagegen büßten die Autowerte als schwächster Sektor 0,50 Prozent ein. Am Markt wurde insbesondere auf negative Nachrichten zu den Zulieferern verwiesen.

Bei Philips sorgte ein unerwartet deutlich gestiegener Quartalsgewinn für ein Kursplus von 4,31 Prozent, was den Spitzenplatz im EuroStoxx bedeutete. Der Elektronikkonzern trotzte dank seinem Sparprogramm dem konjunkturellen Gegenwind. Börsianer sahen neben den Gewinnkennziffern auch den Umsatz über den Erwartungen. Sie lobten zudem den starken Cashflow, der im dritten Quartal normalerweise negativ ausfalle, sowie den zuversichtlichen Ausblick des Unternehmens.

Auch Electrolux überraschte mit seinem Gewinn positiv. Allerdings senkte der Haushaltsgeräte-Hersteller seinen Ausblick für Nordamerika und kündigte unter Verweis auf eine schwache europäische Nachfrage die Schließung einer Produktionsstätte in Frankreich an. Die Aktien verloren 0,24 Prozent.

Derweil ziehen sich die Verhandlungen über den geplanten Milliardendeal im russischen Ölgeschäft zwischen dem britischen Ölkonzern BP und dem russischen Staatsunternehmen Rosneft hin. Die BP-Papiere stiegen um 0,21 Prozent.

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