„The biggest cheat in football history“, betitelte jemand bei youtube sein hineingestelltes Video. Was auf dem 1:39 Minuten langen Filmchen zu sehen ist? Nichts. Und das scheint das Problem an der ganzen Sache zu sein. Allein das Geschehen um der 67. Minute herum soll das ganze Spiel widerspiegeln. Am letzten Spieltag der spanischen Segunda División trafen am vergangenen Sonntag der Real Club Celta de Vigo und der Córdoba CF aufeinander. Celta Vigo genügte ein Pünktchen, um direkt aufsteigen zu können, Córdoba brauchte einen Punkt, um sicher bei den Aufstiegs-Play-offs dabei zu sein.

Was soll man sagen? Ein Remis schien für beide Teams perfekt. Zum einen konnte Celta Vigo den Tabellendritten Real Valladolid auf Distanz halten, zum anderen konnte Córdoba nicht mehr vom Tabellensiebten UD Almeria eingeholt werden.
31.800 Zuschauer sahen im Stadion Municipal de Balaídos eine Partie, in der es keine einzige gelbe Karte, geschweige eine rote Karte gab. Fair-play untereinander von der ersten bis zur letzten Minute. Jedoch auch Fair-play zur Konkurrenz? „Un minuto del partido, lo que demuestra el curso de 90 minutos – 0 tiros a puerta, 0 tiros de esquina, 0 páginas!“, ist unter dem besagten youtube-Video zu lesen. Immerhin 53.000 User haben sich bereits dieses Video, das Bände spricht, angeschaut.

UD Almería wird stinksauer gewesen sein. Die Jungs aus Andalusien hatten vor über 10.000 Zuschauern ihre Hausaufgabe gemacht, indem sie CD Alcoyano mit 1:0 geschlagen hatten. Was fehlte, war die Schützenhilfe der Jungs aus Vigo. Wohl nicht an eine saubere Sache geglaubt hat das Team von Real Valladolid. Vor 13.800 Zuschauern gingen sie bereits in der siebten Spielminute gegen CD Guadalajara in Front, doch dann brachen sie ein und gingen letztendlich mit einem 1:3 als Verlierer vom Platz. Immerhin. Für Valladolid ergibt sich in den Play-offs eine zweite Chance. Almería ist dagegen weg vom Fenster.

Den Fans vom Real Club Celta de Vigo wird das alles egal sein. Aufgestiegen ist aufgestiegen. In ein paar Wochen kräht kein Hahn mehr danach, wie das letzte Saisonspiel über die Bühne ging. In Vigo hofft man, dass die Celtiñas wieder an die erfolgreichen Zeiten von 1997 bis 2003 anknüpfen. Damals hatte der 1923 ins Leben gerufene Klub beeindruckende Spielzeiten. In der Saison 2003/04 standen die „kleinen Kelten“ sogar im Achtelfinale der UEFA Champions League. Der FC Brügge und Ajax Amsterdam wurden in der Gruppenphase hinter sich gelassen.

In der K.o.-Runde war der Arsenal FC allerdings eine Runde zu groß. Ins Viertelfinale zog damals dagegen der Rivale Deportivo La Coruña ein. Juventus Turin wurde zweimal 1:0 geschlagen. Im Viertelfinale machte Deportivo das Leben seines Lebens. Nach dem 1:4 im Hinspiel beim AC Milan wurden die Italiener im Rückspiel sensationell mit 4:0 abgefertigt. Erst im Halbfinale musste sich La Coruña dem FC Porto geschlagen geben.

Apropos La Coruña. Als Tabellenführer der Segunda División stieg auch der zweite große galizische Klub ins spanische Fußballoberhaus auf. Nunca máis Segunda División heißt es in Galizien. Die Primera División soll gerockt werden – und zudem freuen sich die Anhänger beider Vereine auf ein galizisches Duell auf höchster Ebene.

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